Neben unseren wöchentlichen Trainingsstunden im Dojo nehmen wir auch gemeinsam an verschiedenen Lehrgängen und Kampfkunstseminaren teil, um kampfkunsttechnisch über den „eigenen Tellerrand“ zu schauen und andere Budoka kennenzulernen oder Freunde zu treffen. Weiterhin ist die Teilnahme an Lehrgängen in unserer Prüfungsordnung verankert und damit auch ein Baustein zur Karate-Do-Ausbildung in unserem Dojo.

So waren die Mitglieder von uns auf folgenden Lehrgängen:

 

Dojointernes Filipino-Martial-Arts-Seminar, welches von unserem Stephan organisiert und geleitet wurde mit Schwerpunkten im Stock- und Messerkampf.

Landestag des Karate-Verbandes Schleswig-Holstein in Neumünster mit verschiedenen Lehreinheiten hinsichtlich Karate und Budo im Rahmen dessen unser Ane eine Einheit zum Thema Uke No Go Genri – die fünf Prinzipen der Abwehr nach Kenwa Mabuni – beigetragen hat.

Budoseminiar bei unseren Freunden vom SHI-TO Karate Do Lübeck Dojo mit Meister Tjong Kit Sién, 7. Meistergrad, zu den Themen Kakie/Tuishou – System in den Katas zur Unterweisung im vertiefenden Verständnis für das Tuishou-System, was bietet das Offene-Hand-System und wie sind Entspannung und Loslassen in der Bewegung zu verstehen.

 

Weiterhin hat das Sanga-Dojo seit 09.2022 eine neue Prüfungsordnung eingeführt, in der neben den bekannten Anforderungen hinsichtlich Kihon, Kata und Kumite u.a. auch Nage-Waza, Osae-Kome-Waza, Jime-Waza sowie das System der Kihon-Kata Ichi bis Go integriert wurden. Die erste Kyu-Prüfung nach der neuen Prüfungsordnung (Prüfer: Ane Solf) findet am 07.10.2022 statt.

Text. A. Solf

Am 29.04.2022 stand im Sanga-Dojo die erste Kyu-Prüfung für dieses Jahr an. 9 Prüflinge stellten sich, nach langer Vorbereitung, dieser Herausforderung. Nach einem kurzen gemeinsamen Aufwärmen zeigten die Prüflinge, unter dem strengen Blick von Prüfer Ane Solf und seinen Prüfungsbeisitzern Jonas, Reinhold, Lars und Milos, ihr Können. In den Bereichen Kihon (Grundschule), Kata (Form laufen/Kampf gegen imaginäre Gegner), Nage Waza (Würfe), Fallübungen, Haltegriffen, Selbstverteidigung und Kihon-/Jiyu-Ippon-Kumite zeigten die Prüflinge, was sie während des Trainings gelernt hatten. Besonders in den Bereichen Kihon und Kata wurde auf die saubere und kraftvolle Ausführung der Techniken geachtet. Es wurde auch der Bereich Freikampf abgefragt, in dem sich die angehenden Grüngurte das erste mal behaupten mussten. Hier bei ging es nicht um das Gewinnen, sondern um die praktische und karatespezifische  Anwendung der gelernten Techniken. Abgeschlossen wurde der praktische Teil der Prüfung mit dem „Physical  Fitnesstest“, bei dem die Ausdauer und das Durchhaltevermögen geprüft wurden. Zum Schluss wurde noch das theoretische Karatewissen der Prüflinge abgefragt.

 Wir können allen 9 Prüflinge zur bestandenen Kyu-Prüfungen beglückwünschen und gratulieren Jan, Paulina und Kimberly zum 9. Kyu, Ann-Sophie zum 6. Kyu, Kim und Thilo zum 5. Kyu, Levi und Stephan zum 4. Kyu und Matthias zum 2. Kyu.

Text: Ann-Sophie Schmuhl

„Zen ist die größte Lüge aller Zeiten“ – so lautet ein Buch des verstorbenen Zen-Meisters Kōdō Sawaki aus der Soto-Zen-Line in Japan.
Zen, bzw. das Sitzen im Zazen (Sitzen in Versenkung) und der buddhistische Begriff der „Leerheit“ waren Thema eines internen Seminars der Karate-Sparte des SCPs am 16.4.2022. Mit ca. 10 Teilnehmern war das Seminar erfreulich gut besucht und das Wetter lachte dazu einladend. Um zehn Uhr fing das Seminar in der Gymnastikhalle und dem Dojo der Karate-Sparte auf dem Gelände des SCPs unter der Anleitung von Stephan Shinshi Albrecht, einem direkten Schüler von Prof. Dr. Jürgen Yudo Seggelke, einem der Dharma-Nachfolger von Nishijima Roshi aus der Soto-Zen-Linie, an.
Das Karate-Dojo wurde zum Zendo – einem Ort an dem Zen praktiziert wird. Stephan zeigten den Teilnehmern zum Anfang die Form des Sitzens im Zen, dem Zazen und schon ging es für eine Übungsrunde auf das Sitzkissen im Zendo. Nach einer Feedbackrunde mit der Gruppe wurden weitere Detailfragen zum Zazen besprochen. Darauf folgten zwei weitere und längere Sitzrunden. Im Anschluss mit einer Runde Gehmeditiation zur Lockerung der Muskulatur. Insgesamt konnten die Teilnehmer 50 Minuten in Stille meditieren und sich bei einem anschließenden Vortrag zur „Leerheit“ über die Bedeutung und die Überschneidungen mit der Ausübung von körperlich komplexen Übungen wie Karate informieren. Warum ist das interessant? Karate heißt eigentlich „Karate-Do“ und wird in Japan zu den „Do-Disziplinen“ gezählt, so wie andere Kampfsportarten aus Japan, aber auch wie die Teezeremonie, Ikebana und weitere kunstvolle Fertigkeiten. Das „Do“ weißt darauf hin, dass es sich hier um einen Zen-Weg zur Befreiung im buddhistischen Sinne für den einzelnen Praktizierenden handeln könnte.
Die Gruppe konnte in einer stillen Atmosphäre Zazen erleben und in Teilen erkunden, so wie es das große Ziel des Seminars war.
Nach zweieinhalb Stunden verabschiedeten sich die Teilnehmer und Stephan voneinander in die Osterfeiertage.

Mit Gassho,
Shinshi

Text: Stephan Albrecht

Am Samstag, den 12.03.2022 startete eine kleine Gruppe von Sangajanern in aller Frühe ihren Weg Richtung Süden zu einem Bunkai-Seminar von Iain Abernethy. Als einer der führenden Vertreter des angewandten Karate in Großbritannien und Chief Instructor der World Combat Association ließ er uns tief in die Techniken und Geheimnisse der Kata Chinto (bzw. Gankaku) eintauchen. Die Kata hat eine faszinierende Geschichte und es ist wichtig, etwas über ihre Entstehung zu wissen, um die Kata selbst umfänglich zu verstehen. Der Schöpfer der Kata war Sokon „Bushi“ Matsumura (1809 – 1902), der eine große Rolle in der Entwicklung des Karate spielte und auch oberster Leibwächter von drei okinawanischen Königen war. Es wird angenommen, dass Matsumura unter Tode Sakugawa, Iwah, Ason und Kushanku studiert hat, aber auch unter einem schiffbrüchigen, chinesischem Kampfkünstler namens Chinto, vermutlich dem Namensgeber dieser Kata. In sieben Stunden widmete Iain sich im Detail den einzelnen Sequenzen und Techniken der Form und setzte sie gemeinsam mit uns in praktischen Anwendungen um. Das taten wir nach dem „Ich packe meinen Koffer“-Prinzip: Jeder Drill schloss sich an den vorangegangenen Drill an. Am Ende des Tages machten wir uns mit rauchenden Köpfen und einem äußerst umfangreichen und komplexen Drill mehr in der Tasche wieder auf den Heimweg.

Der Anfang des Flow-Drills kann hier nachgeschaut werden: https://www.youtube.com/watch?v=2CwfW6ytjLs

Text: Jonas Priedemann

Das Sanga-Dojo öffnete am 16.10.21 seine Türen für einen stiloffenen Karate Do Lehrgang mit Michael Karpenkiel 6. Dan Shito-Ryu Karate Do und Dirk Kather 5. Dan Shito-Ryu Karate Do Genbu Kai. Die Lehrgangsinhalt der Sensei waren: Kokoro gamae no Koto, sei bereit mit ganzem Herzen. Die erste Regel aus dem Go Shu Go Kaku von Kenwa Mabuni. Die fünf Lehren des Zweikampfs. Schwerpunkt der Trainingseinheit waren, das Umsetzen erlernter Techniken in der Verteidigung gegen mehrere Gegner, anhand des Bunkai einer Kata von Kenwa Mabuni und verschiedene Kumite - Varianten wie zum Beispiel Tan-Ren-Kumite und Bunkai – Drills. Die Teilnehmer wurden auf hohem Niveau von Dirk und Michael angeleitet und konnten intensiv in Partnerübungen das Gezeigte vertiefen. Dadurch konnten wir wichtige Impulse für uns mitnehmen und auch der Spaß kam nicht zu kurz.

Nach dem Lehrgang wurde eine DKV-Danprüfung der Stilrichtung Shito-Ryu durchgeführt. Unter Leitung der A-Prüfer Michael Karpenkiel und Dirk Kather, Beisitzer Ane Solf, wurden die Prüflinge in den Bereichen Kumite, Kihon, Kata, Kata Bunkai, Selbstverteidigung, Präzision und in einem Fitnesstest geprüft.

Die Dananwärter bestanden alle die Prüfung und das gezeigte Leistungsniveau wurde von den Prüfern lobend hervorgehoben. Wir gratulieren Jonas Priedemann zum 2. Dan. Lars Gehrke und Milos Ravic dürfen sich nun auch in den Kreis der Danträger einreihen und wir gratulieren ebenfalls zum 1. Dan.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Michael und Dirk für die Unterstützung sowie deren Begleitung und bei unseren Gästen für ihr Kommen.

Text: A. Solf