Wie bereits mehrfach berichtet, besucht unser Karate-Dojo regelmäßig Lehrgänge anderer Dojos – manchmal finden diese Lehrgänge direkt vor der Haustür statt, manchmal müssen wir eine weitere Anreise auf uns nehmen. Für das letzte September-Wochenende stand wieder ein solcher Besuch an. Gleich 16 (!) Karateka unseres Dojos – verteilt auf vier Autos - kämpften sich am Freitag-Nachmittag durch Wochenend-Verkehr und diverse Autobahnbaustellen bis nach Hamm in NRW. Es sei an dieser Stelle – nicht ohne Stolz – erwähnt, dass wir mit Abstand die größte angereiste Gruppe darstellten. Dieses Jahr war einmal mehr Demura-Sensei, der Begründer unserer Shito-Ryu Richtung, zu uns nach Deutschland gereist. Vielen ist Sensei Demura unwissentlich als Action-Double der (alten) Karate Kid Filme bekannt. Unser Sensei ist mittlerweile stolze 80 Jahre alt, blickt auf über siebzig Jahre Kampfkunsterfahrung zurück und ist einer der wenigen Menschen, denen der 9. Dan verliehen wurde. Mit Carlos Molina (8. Dan) und Athula Minithranthi (7. Dan) waren zwei weitere hochkarätige Shito-Ryu Meister angereist. Trotz des Brückentag-Wochenendes und einem undichten Turnhallendach hatten auffallend viele Karateka den Weg nach Hamm auf sich genommen, um unter den drei Meistern zu trainieren. So waren sogar Teilnehmer aus Polen, der Schweiz, England und den Niederlanden angereist.

Nach den gemeinsamen Trainingseinheiten am Sonnabend fanden am Abend noch Dan-Prüfungen statt. Diese Prüfungen verlangen jedem Prüfling sein gesamtes Können und auch seine gesamte Kondition ab. Beginnend mit der ersten Trainingseinheit des Lehrgangs darf man sich als Dan-Anwärter sicher sein, dass man bereits kritisch beobachtet wird. Nach durchgepowerten Trainingseinheiten muss dann im Rahmen der Prüfung noch einmal alles gegeben werden. Traditionell werden Dan-Prüfungen - nach der Demonstration grundlegender Techniken, der Vorführung von Katas, Kampfübungen und einem Präzisionstest - mit einem Kraft- und Konditionstest gekrönt. Wir sind stolz dass Felix Welter, der als Kind sein Karatetraining bei uns begann, seine erste Schwarzgurt-Prüfung bestand. Auch Patrick Gutzeit legte seine nächste Prüfung erfolgreich ab und darf sich nun zum Kreise der „Sandans“ (3. Dan) zählen.

Auf unsere stolzen Prüflinge wartete dann noch eine besondere Ehre. Nach dem abendlichen Bankett wurden die Dan-Ehrungen durch Hanshi Fritz Nöpel vorgenommen. Als Inhaber des 10. Dans zählt dieser zu den höchstgraduierten Karateka Deutschlands.

Nicht nur das spannende gemeinsame Training, sondern auch das „Familientreffen“ mit befreundeten Karatekas anderer Länder und Dojos ist jedes Mal aufs Neue ein besonderes Erlebnis. Wie auf unserem Gruppenbild ersichtlich, haben wir alle viel Freude an unserem Trainings-Wochenende gehabt. Es ist immer wieder spannend wie ein derartiges gemeinsames Wochenende unsere Gruppe zusammenschweißt. Wir sind nicht nur dem Gastgeber-Dojo für seine Organisation dankbar, sondern auch unserem Ane, der für uns alle die Organisation des Lehrgangs und der An- und Abreise übernommen hat!